1. Q: Welche Antriebsarten gibt es bei Plattenspielern ?

2. Q: Was bedeutet Masselaufwerk ? Was ist ein Schwing- bzw. Subchassis ?

3. Q: Welche Tonarmarten gibt es ?

4. Q: Wie unterscheidet man die verschiedenen SME-Tonarme der Baureihe 3009 ?

5. Q: Halbautomatik, manuell oder doch lieber ein Vollautomat ?

6. Q: Brauche ich ein Stroboskop ?

7. Q: Phonovorstufe ? Prepre?? Übertrager ???

8. Q: Was bedeutet Antiskating ?

9. Q: Was bedeutet Compliance bzw. Nadelnachgiebigkeit ? Welche Bedeutung hat dabei die effektive Masse eines Tonarms ?

10. Q: Was ist ein Halbzoll-System und was bedeutet T4P-Anschluß ?

11. Warum soll ich mir eine Tonarmwaage anschaffen, wo doch das Gegengewicht meines Tonarms eine entsprechende Skala aufgedruckt hat ?

12. Wie sind die Buchsen des DIN-Steckers belegt ?

13. Was nützt mir ein Plattengewicht ? Ist eine Klemme besser ?

14. Die Filzmatte klebt immer an der Schallplatte, und es knistert vernehmlich - was kann man da tun ?

 

 

 

 

 

1. Q: Welche Antriebsarten gibt es bei Plattenspielern ?

A: Heutzutage dominieren riemengetriebene Plattenspieler im Hifi-Sektor und sogenannte Direkttriebler im Studio- und Diskotheken-(DJ-)Bereich. In den Sechziger Jahren waren auch Reibradantriebe noch sehr verbreitet.
Der Riemenantrieb ist nach wie vor die gebräuchlichste Antriebsart. Hierbei verbindet ein Gummiriemen den Plattenteller und das Antriebsrad des Motors. Diese Antriebe haben viele klangliche Vorteile, weshalb sie sich bei HiFi-Plattenspielern schließlich durchgesetzt haben. Bei diesem Prinzip kann ggf. auf eine elektronische Umschaltung der Drehzahl (33 U/Min. für LPs, 45 U/Min. für Singles) verzichtet werden, da durch verschiedene Durchmesser des Riemen-Antriebsrades bei gleichbleibender Motordrehzahl verschiedene Geschwindigkeiten des Plattentellers erreicht werden können. Nachteilig sind jedoch die längeren Hochlaufzeiten und der Verschleiß, der nach einiger Zeit das Wechseln des Riemens erfordert - schwierig wenn der Hersteller nicht mehr existiert (Beispiel Micro Seiki).
Direktantrieb: Motor und Teller sitzen auf einer gemeinsamen Achse. Frühe Vertreter dieses Prinzips krankten an mehreren Ecken, u.a. an schlechtem Rumpelabstand und Brummeinstreuungen in das Tonabnehmersystem. Von Vorteil sind die teilweise extrem kurzen Hochlaufzeiten und die Wartungsfreiheit, weshalb sich der Direktantrieb im Studio und bei DJs durchgesetzt hat. Bei Hifi-Fans sind Direktriebler aber nach wie vor eher verpönt.
Der Reibradantrieb wurde ab Mitte der Sechziger Jahre fast vollständig durch den Riemenantrieb verdrängt und spielt auch heute nur eine untergeordnete Rolle. Er kann sich qualitativ aber durchaus behaupten, und nicht wenige Enthusiasten halten die reibradgetriebenen Klassiker vom Schlage eines Garrard 301 oder Thorens TD 124 für das Maß aller Dinge. Bei diesen Laufwerken wird der Plattenteller durch ein innen am Tellerrand anliegendes Reibrad angetrieben, welches wiederum durch den Motor des Plattenspielers angetrieben wird (beim Thorens TD 124 ist ein zusätzlicher Riemen im Spiel - nur der Vollständigkeit halber). Der Nachteil: durch längeres Nichtbenutzen kann es bei am Tellerrand anliegendem Reibrad zu einer einseitigen Abflachung des Rades kommen, was erhebliche Laufgeräusche nach sich zieht - und Ersatzreibräder gehören zu den gefragtesten und seltensten Ersatzteilen.


2. Q: Was bedeutet Masselaufwerk ? Was ist ein Schwing- bzw. Subchassis ?

A: Die gebräuchlichste und gerade im unteren Preissegment extrem verbreitete Bauweise für einen Plattenspieler ist das Subchassis-Laufwerk. Dabei werden Tellerlager, Motorantrieb und Tonarm durch ein meist auf 3 Federn sitzendes Chassis getragen und somit vom Plattenspielergehäuse (=Zarge) entkoppelt und durch diese Maßnahme sehr effektiv von Trittschall und leichteren Erschütterungen geschützt. Durch Antippen kann der gesamte Aufbau in Wippbewegungen versetzt werden. Die Federn sind im allgemeinen justierbar, sodass Tonarme unterschiedlichsten Gewichts montiert werden können. Bei der Justage ist darauf zu achten, dass der Aufbau perfekt vertikal schwingt und keine Taumelbewegungen zu beobachten sind. Vertreter dieser Gattung sind z. B. die meisten Thorens-Plattenspieler und der berühmte LP12 der schottischen Firma Linn.
Einen anderen Weg des Schutzes vor o.g. Trittschall sowie Erschütterungen gehen die Entwickler von Masselaufwerken. Hierbei lautet die Devise: Was selbst sehr schwer ist, kann nur schwer in Schwingungen versetzt werden. Masselaufwerke sind daher groß, schwer und meist auch sehr teuer, schon allein wegen des oft verschwenderischen Materialeinsatzes. Außerdem sind sie oft durch ihr "Bohrinsel"-Design für die Montage mehrerer Tonarme ausgelegt. Paradebeispiele sind die Modelle von Acoustic Solid, die berühmte Platine Verdier oder die Design-Laufwerke der Firma Transrotor.


3. Q: Welche Tonarmarten gibt es ?

A: Es gibt zwei Arten von Tonarmen: Tangential- und Dreh-Tonarme.
Tangential-Tonarme führen die Abtastnadel in gleichem Winkel wie den Schneidstichel der Aufzeichnungsmaschine über die Platte und vermeiden dadurch die Abtastfehler durch Fehlwinkel, wie sie bei Drehtonarmen konstruktionsbedingt auftreten. Tangentialarme sind selten und teuer und spielen deshalb nur eine untergeordnete Rolle, deshalb soll hier weitgehend nur auf die üblichen Drehtonarme eingegangen werden.
Bei den Dreh-Tonarmen unterscheidet man zwischen Einpunkt- und Zweipunktlager-Tonarmen, außerdem gibt es Unterschiede bei den Gewichten. Für die einpunktgelagerten Arme gilt das gleiche wie für die Tangential-Arme: selten und (normalerweise) teurer. Gebräuchlicher sind die zweipunktgelagerten Tonarme, die Mehrzahl der Plattenspieler ist damit ausgerüstet.
Einige Tonarme verfügen über genormte „Tonköpfe“, sogenannte Headshells, die per Überwurfmutter am Armrohr befestigt sind und zum Wechsel des Tonabnehmers leicht abgenommen werden können (SME-Norm). Die meisten Tonarme verfügen über verschiedene Einstellmöglichkeiten, z.B. für die Auflagekraft, Antiskating und Armhöhe. Einige wenige Tonarme haben komplett auswechselbare Armrohre, die jeweils auf bestimmte Tonabnehmersysteme abgestimmt sind (leicht, mittel, schwer).


4. Q: Wie unterscheidet man die verschiedenen SME-Tonarme der Baureihe 3009 ?

A: Es gibt den 3009 Series II, den 3009-R und die beiden 3009 Improved-Modelle (eins mit festem, eins mit abnehmbarem Headshell). Bei den Serien II und R gibt es noch die Variante 3012 (12-Zoll), bei den R-Modellen noch den 3010-R (10-Zoll).
Die Arme der Serie II wurden bis 1972 gebaut, danach wurden die „Improved“-Modelle auf den Markt gebracht. Als in den Achtziger-Jahren der Ruf nach den „klassischen“ Modellen immer lauter wurde, entschied man sich in Steyning, dieser Nachfrage mit den R-Modellen Rechnung zu tragen.
Genaue Beschreibungen und Bilder (am einfachsten sind die verschiedenen Modelle am Aussehen ihrer Gewichte zu unterscheiden) finden Sie unter
http://www.vinyl-lebt.de/SME/SME.htm.


5. Q: Halbautomatik, manuell oder doch lieber ein Vollautomat ?

A: Bei Plattenspielern ist es wie in vielen anderen Technikbereichen : wer Bedienungskomfort liebt, kann auch Modelle wählen, die dem Benutzer für fast alle Funktionen Automatiken zur Verfügung stellt. Dem gegenüber stehen Plattenspieler, die, wenn er nicht im Tonarm eingebaut ist, noch nicht einmal einen Lift bieten (ein m. E. sehr wertvolles Zubehör).
Kurz zur Erläuterung : bei einem manuell zu bedienenden Gerät muss man den Arm nach dem Einschalten des Motor von Hand über die Platte schwenken und in die Einlaufrille absenken sowie ihn nach Beendigung des Abspielvorgangs wieder herunter heben.
Bei einem Halbautomaten wird der Tonarm nach Erreichen der Auslaufrille angehoben (manchmal auch in die Ruheposition zurückgeführt) und der Motor des Plattenspielers abgeschaltet.
Ein Vollautomat macht auf Knopfdruck alles automatisch : er startet den Motor, führt den Arm über die Einlaufrille, senkt die Nadel ab, hebt den Arm am Ende wieder, führt ihn zurück und schaltet dann ab. Oft kann man Vollautomaten auch auf „Repeat“ schalten, dann fängt er immer wieder von vorne an. Und oft ist seine Geschwindigkeitseinstellung mit der Automatik derart gekoppelt, dass der Arm bei Anwahl der 45er-Geschwindigkeit automatisch die Einlaufrille einer 7-Inch-Single anfährt.
Ein Konzept ist hier nicht grundsätzlich besser oder schlechter als die anderen, doch werden Sie bei einem Multitausendeuro-Laufwerk kaum eine Automatik finden, noch nicht mal eine Endabschaltung, während Sie bei Ebay für keine hundert Euro japanische Vollautomaten kaufen können, die sogar eine Titelprogrammierung wie bei einem CD-Player anbieten.
Wie viel Komfort Sie wollen bzw. brauchen, müssen Sie natürlich selbst entscheiden. Wenn Sie allerdings dazu neigen, beim Hören ins Land der Träume wegzudämmern, dann wäre eine automatische Endabschaltung recht sinnvoll. Wenn Sie dagegen mal ein wenig mit verschiedenen Tonarmen oder anderen Umbaumaßnahmen experimentieren wollen, sollten Sie auf manuell zu bedienende Laufwerke zurückgreifen. Und wenn Sie nach dem Umdrehen der Platte schnellstmöglichst zu Ihrer/m Liebsten auf die Couch zurück möchten, dann nehmen Sie einen Vollautomaten – der spielt den Bolero ggf. dann auch per Repeatfunktion in der Endlosschleife ;-).


6. Q: Brauche ich ein Stroboskop ?

A: Um es ganz klar zu sagen : wenn man nicht wirklich die Möglichkeit benötigt, die Drehzahl in exakten Prozentschritten zu verändern, oder wenn man nicht wirklich darauf angewiesen ist, dass die Drehzahl genau 33 1/3 und nicht etwa 33 oder 33 2/3 Umdrehungen pro Minute beträgt, kann man getrost darauf verzichten. Und stellen Sie sich mal vor, der Motor Ihres Plattenspielers ist nicht quarzgeregelt, und die Markierungslinien des Stroboskops wandern immer minimal nach rechts oder nach links (da gibt’s einige Faktoren, die das beeinflussen können) – das kann Sie ganz schön irritieren und von Wichtigerem, z.B. der Musik, ablenken, glauben Sie mir. Und das muss man sich nicht unbedingt antun !


7. Q: Phonovorstufe ? Prepre ?? Übertrager ???

Um Musik in die Rille der Pressmatrize einer Schallplatte zu schneiden, muss das Signal "verzerrt" werden, um die Rille einigermaßen gleichmäßig laufen zu lassen, sodass eine Abtastnadel dem Verlauf der Rille ohne Schwierigkeiten folgen kann (RIAA-Kennlinie). Höhen müssen verstärkt werden, sonst würde die Rille zu flach und schmal, Bässe müssen abgeschwächt werden, sonst würde die Rille zu tief und zu breit (dies wurde hier bewusst sehr einfach dargestellt).
Um die Musik später von der Schallplatte wieder originalgetreu hören zu können, muss das Signal wieder entzerrt werden.
Eine Phonovorstufe tut genau dies, und außerdem verstärkt sie die schwachen Signale eines Tonabnehmersystems. Phonovorstufen sind entweder in Vor- oder Vollverstärker eingebaut oder können als externe Geräte mit eigener Stromversorgung an einen Line-Eingang eines Vor- oder Vollverstärkers ohne eigenen Phonoeingang angeschlossen werden. Wenn sie über eine eigene Lautstärkeregelung verfügen, können sie sogar ohne "normale" Vorstufe mit einem Endverstärker zusammenarbeiten.
Es gibt Phonovorstufen, die nur für MM- oder nur für MC-Systeme geeignet sind sowie solche mit Umschaltmöglichkeit oder sogar mehreren Eingängen für MM und MC.
Ganz anders geartet sind Prepres und Übertrager. Diese Geräte, erstere mit Stromversorgung, die anderen rein passiv, haben einzig und allein die Aufgabe, die schwachen MC-Signale auf MM-Niveau anzuheben. Sie haben keine eingebaute RIAA-Entzerrung und müssen deshalb an eine MM-Phonovorstufe angeschlossen werden.


8. Q: Was bedeutet Antiskating ?

Bei sich drehender Schallplatte entsteht ein sogenannte Skatingkraft, welche den Tonarm zur Plattentellermitte hin zieht. Dadurch kommt es zu einer stärkeren Belastung der inneren Rillenflanke sowie zu erhöhter einseitiger Abnutzung des Abtastdiamanten.
Um diese Skatingkraft zu kompensieren, verfügen die meisten Drehtonarme über eine sogenannte Antiskating-Einrichtung.
Die ist oft eine Vorrichtung mit Faden und Gewicht, aber auch Federzüge oder magnetisch funktionierende Vorrichtungen werden benutzt.
In Normalfall sind diese Einrichtungen kalibriert und in der Bedienungsanleitung beschrieben, als Faustregel kann gelten, dass die Antiskatingkraft analog zur Auflagekraft eingestellt wird.
Wird eine Schallplatte nass "gefahren" (Lencoclean), kann die Einstellung verringert werden, ebenso bei bestimmten Nadelschliffen (A.J. Van den Hul empfiehlt z.B. deutlich reduzierte Einstellungen für Systeme mit seinen Nadelschliffen).


9. Q: Was bedeutet Compliance bzw. Nadelnachgiebigkeit ? Welche Bedeutung hat dabei die effektive Masse eines Tonarms ?

Compliance, in der Umgangssprache auch Nadelnachgiebigkeit genannt, bezeichnet in der Tat die Nachgiebigkeit der Nadelträger-Aufhängung.
Man spricht in diesem Fall auch z. B. von hart-aufgehängten MCs. Die Maßeinheit heißt cu.
Eine grobe Einteilung sieht ungefähr folgendermaßen aus : niedrige Compliance = <15 cu, mittlere Compliance 15 bis 25 cu, hohe Compliance >25 cu.
Die Compliance/Nadelnachgiebigkeit ist wichtig im Zusammenhang mit der effektiven Masse der Tonabnehmer/Tonarm-Kombination und der Auflagekraft (VTF).
Beispiel für einen Tonarm mit hoher effektiver Masse : SME 3012 R (14g).
Beispiel für einen Tonarm mit geringer effekt. Masse : SME 3009 Improved (6,5g).
Kombinationsbeispiele : schwerer SME-12-Zoll-Arm / Ortofon SPU / VTF 4g / Compliance 5 cu
gegenüber leichtem Dual ULM-Arm / AKG P25MD35 / VTF 0,75g / Compliance 35 cu.
Im Normalfall ist die Auflagekraft umso höher je niedriger die Compliance ist und umgekehrt. Ebenso harmonieren „hart“ aufgehängte Systeme besser mit schwereren Tonarmen (=höhere effektive Masse), während die idealen Systeme für leichte Tonarme eine hohe Compliance aufweisen.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass sich bei falscher Kombination die System/Tonarm-Resonanz in ungünstige Bereiche verschieben kann; im Idealfall sollte diese zwischen 7 und 15 Hz liegen. Liegt sie unter- oder oberhalb dieses Idealbereiches, kann es zu Verzerrungen und Störungen in der Wiedergabe kommen.
Notfalls kann man einen leichteren Arm durch Austausch des Headshells (das Orsonic AV-101b wiegt beispielsweise mehr als das Doppelte des normalen SME-Headshells) „modifizieren“, um die Kombination mit einem härter aufgehängten System zu ermöglichen.


10. Q: Was ist ein Halbzoll-System und was bedeutet T4P-Anschluß ?

Halbzoll (1/2’’) bezeichnet Abtastsysteme, deren Befestigungspunkte (Schraubenlöcher) 12,7 mm (1 Zoll / 1’’ = 25,4 mm) auseinanderliegen. Diese Systeme werden mittels zweier Schrauben in entsprechenden Headshells befestigt und können, wenn diese Langlöcher zur Aufnahme der Schrauben haben, auch vielfältig verschoben bzw. verdreht werden, um eine perfekte Einstellung zu ermöglichen.
T4P-Systeme (eine Technics-Erfindung) sind Stecksysteme. Abmessungen, Gewicht und andere Merkmale sind genormt, sodass im Gegensatz zu Halbzoll-Systemen nur noch eine benutzerfreundliche, simple „lösen - abziehen – einstecken – festziehen – fertig“-Prozedur zum Systemwechsel nötig ist. Meist ist weder die Einstellung der Auflagekraft noch der Antiskatingkraft erforderlich.
Auf Grund der Einfachheit und der strengen Vorgaben für die Kompatibilität haben sich diese Stecksysteme nur bei Plattenspielern im Einsteiger- bzw. Konsumbereich durchgesetzt (als Beispiel seien hier japanische Achtziger-Jahre-Tangentialplayer genannt) und sind bei hochwertigen Plattenspielern so gut wie nie anzutreffen.


11. Warum soll ich mir eine Tonarmwaage anschaffen, wo doch das Gegengewicht meines Tonarms eine entsprechende Skala aufgedruckt hat ?

Die auf Tonarm-Gegengewichten aufgedruckten Skalen sollten wegen der oftmals nicht exakten Ausführung bzw. mangelhafter Reproduzierbarkeit nur als Anhaltspunkte zur ersten, groben Einstellung der Auflagekraft genutzt werden.
Eine einfache Balkenwaage, z. B. von Ortofon für um 10 Euro (Kunststoff), oder die bewährte, präzise Shure SFG-2 für ca. 30 Euro (Metall, zwei Messbereiche einstellbar) erlauben ein schnelles und vor allen Dingen reproduzierbares Einstellen der Auflagekraft im Zehntelgramm-Bereich.
Darüber hinaus gibt es natürlich batteriebetriebene elektronische Feinwaagen mit Auflösungen bis in den Hundertstelgramm-Bereich, die aber leicht 100 oder mehr Euro kosten und für sporadische Anwendungen eigentlich nicht nötig sind.

12. Belegung des DIN-Steckers

Stecker

Pin 01: Eingang Audio links
Pin 02: Masse
Pin 03: Ausgang Audio links
Pin 04: Eingang Audio rechts
Pin 05: Ausgang Audio rechts

Buchse

13. Was nützt mir ein Plattengewicht ? Ist eine Klemme besser ?

Plattengewichte/klemmen haben zwei Hauptfunktionen : erstens sollen sie durch festere Ankopplung der Schallplatte an den Plattenteller für eine bessere Ableitung von Resonanzen sorgen, die z. B. durch Luft- oder Trittschall auf die Schallplatte übertragen werden können und zweitens sollen sie leichte Verwellungen mindern. Sie sollten aus nicht-magnetischen Materialien gefertigt sein.
Gewichte sind eher für schwere Masselaufwerke gedacht (das Eigengewicht solcher Plattenbeschwerer liegt oft bei über 500g) und würden die Federn eines Subchassislaufwerks unnötig belasten. Auf solchen Laufwerken ist daher eher zu Klemmen zu raten, die ein deutlich geringeres Eigengewicht aufweisen und meist durch einen Klemm-Mechanismus eine ähnlich starke Ankopplung der Schallplatte an den Plattenteller ermöglichen.
Es gibt allerdings Laufwerke, bei denen die Mittelachse nicht mitdreht, wenn der Plattenspieler läuft - bei diesen kann eine Klemme nicht verwendet werden.


14. Die Filzmatte klebt immer an der Schallplatte, und es knistert vernehmlich - was kann man da tun ?

Die Zauberworte hier heißen "statische Elektrizität". Gerade neue Schallplatten, die erstmalige aus der Papierinnenhülle herausgezogen werden, sind extrem statisch aufgeladen und nehmen so oft die Filzmatten, die z.B. serienmässig bei Rega- oder Linn-Plattenspielern eingesetzt werden, beim Abnehmen mit. Trockene Luft im Hörraum verstärkt die Probleme weiter.
Abhilfe schafft hier das Festkleben der Filzmatte auf dem Teller, und zwar mit mehreren kleinen, symmetrisch angeordneten Stücken doppelseitigem Klebeband, die am äusseren Radius des Tellers angebracht werden.
Bitte auch hierzu Frage 5 in der Sektion "Schallplatten" beachten (Verwendung eines Plattenbesens).
Schallplatten laden sich nach einer Wäsche und Verpacken in eine neue antistatische Innenhülle übrigens kaum wieder auf. Desweiteren empfiehlt sich das Aufstellen einer Schale Wasser (oder geeigneter Grünpflanzen, deren Erde feucht gehalten wird) irgendwo im Raum, um die Luftfeuchtigkeit des Raumes etwas zu erhöhen.