1. Q: Wie pflege ich mein schwarzes Gold am besten ?

2. Q: Wie lagert man Schallplatten ?

3. Q: Wie kriege ich verwellte Platten wieder plan ?

4. Q: Sollte ich meine Platten nass abspielen, um sie und den Abtastdiamanten zu schonen ?

5. Q: Sollte ich einen Plattenbesen mitlaufen lassen ? Oder genügt eine Karbonbürste ?

6. Q: Brauche ich eine Schallplattenwaschmaschine ?

7. Q: Wie wird der Zustand einer Schallplatte bewertet ?

 

 

 

 

1. Q: Wie pflege ich mein schwarzes Gold am besten ?

A: Natürlich sollten Schallplatten nur mit sauber eingebauten und genau justierten und nicht "abgenudelten" Tonabnehmern gespielt werden.
Schallplatten bestehen aus Vinyl und sind daher kratzempfindlich. Sofern sie aber beim Entnehmen aus und beim Wiederhineinstecken in die Papierhülle nur mit den Fingerspitzen am Rand bzw. im Bereich des Labels angefasst werden und die Papierhülle stets sauber gehalten wird, kann ihnen eigentlich nichts passieren. Trotzdem sammelt sich mit der Zeit etwas Schmutz und Staub auf der Platte und in der Hülle, und dem sollte Rechnung getragen werden.
Als oberste Maxime sollte hierbei gelten: Tücher haben auf trockenen Schallplatten nichts zu suchen! Auch die einst propagierte "Versiegelung" der Schallplattenoberfläche mit speziellen Mittelchen oder das Nassabspielen mit dem berühmten Lencoclean ist out.
Oberflächlichen Staub entfernt man mit einer geeigneten weichen Karbonbürste, nachdem man die Platte auf den Teller gelegt hat. Diese Maßnahme verhindert auch eine Staubansammlung an der Nadel des Tonabnehmers, was dem Klang nur zuträglich sein kann.
Stärker verschmutzte Schallplatten (und zur Sicherheit auch solche, die secondhand auf Flohmärkten oder Börsen gekauft wurden) reinigt man nass, d.h. mit einer speziellen Mikrofasertuch-Technik oder einer Schallplatten-Waschmaschine mit Absaugung. Siehe hierzu die Plattenwasch-Seiten auf der Vinyl-Lebt-Website.


2. Q: Wie lagert man Schallplatten ?

A: Stehend. Trocken. Sauber. Druck vermeiden. Einschweißfolie kann im Laufe der Zeit schrumpfen und die Platte dadurch verwellen, also besser die Folie entfernen. Einfache Papier-Innenhüllen durch gefütterte, antistatische Innenhüllen ersetzen. Ggf. in durchsichtigen Kunststoff-Schutzhüllen zum Schutz des Covers.

3. Q: Wie kriege ich verwellte Platten wieder plan ?

A: Dauerhaft - gar nicht!
Es sei denn, man vertraut dubiosen Berichten über erfolgreiches Pressen der Schallplatte zwischen zwei Glasplatten und Erwärmung im Backofen (!) oder durch intensive Sonneneinstrahlung im Garten und anschließendes langsames Abkühlen.
Kurzzeitig zum Abspielen der Platte - da gibt's mehrere Methoden, die bei leichteren Verwellungen (=Höhenschlägen) durchaus gute Erfolge bringen.
a) Plattengewicht in Verbindung mir konkavem Teller. Der Plattenspieler muss allerdings dafür konstruiert sein, ein Subchassis-Thorens oder ein LP12 kann mit einem 500g-Gewicht nicht betrieben werden.
b) Plattenklemme, z.B. die Michell Record Clamp. Leicht und somit auch auf Subchassis-Laufwerken einzusetzen.
c) Stahlring zum Beschweren des LP-Außenrandes. Teuer in der Herstellung, passt nicht auf jeden Teller, wegen seines Gewichtes nichts für Subchassis-Laufwerke. Ansonsten sehr effektiv.
d) Ansaugung durch Unterdruck. Bei bestimmten Plattenspielern eingebaut (Luxman, Micro Seiki - beide mittlerweile nicht mehr auf dem Markt). Oder als Zubehör von Räke/Transrotor (Vacuum Disc Stabilizer - nur noch auf dem Gebrauchtmarkt zu haben).


4. Q: Sollte ich meine Platten nass abspielen, um sie und den Abtastdiamanten zu schonen ?

In den Siebziger- und Achtziger-Jahren war das Nass-Abspielen (Stichwort LencoClean), ebenso wie ein Trend zu immer leichteren Tonarmen und immer niedrigeren Auflagedrücken, stark in Mode. Durchgesetzt hat es sich jedoch nie.
Die Idee dabei ist, mittels eines zweiten Armes (der an seinem Ende einen Tank aufweist und mit einem weichen Kissen auf der Platte aufliegt) während des Abspielvorgangs eine Flüssigkeit auf die Schallplatte fließen zu lassen. Dadurch wird die Reibung der Abtastnadel verringert, lose Staubpartikel werden aufgeschwemmt und statische Aufladung, welche sich durch Knistern bemerkbar machen könnte, wird verhindert.
Nachteilig wirkt sich die Tatsache aus, dass die Flüssigkeit auf der Platte antrocknet und schon nach dem ersten Mal beim nächsten trockenen Abspielen der Platte zu starken Knistergeräuschen führt. Eine häufig nass abgespielte Schallplatte kann praktisch nicht mehr zufriedenstellend trocken „gefahren“ werden, da die Ablagerungen der getrockneten Nassfahr-Flüssigkeit oftmals selbst durch mehrfaches Waschen mit professionellen Schallplattenwaschmaschinen nicht hundertprozentig entfernt werden können (Slogan : Einmal nass, immer nass !).
Außerdem sollte bei der Entscheidung „Nass oder Trocken“ auch die Überlegung Einzug halten, dass Tonabnehmer elektrische Systeme darstellen – und eigentlich passen Elektrik und Feuchtigkeit nicht zusammen – und dass in den Systemen Materialen wie z. B. Eisen und Gummi verbaut sind, die auf Feuchtigkeit mit rosten bzw. verhärten reagieren können.


5. Q: Sollte ich einen Plattenbesen mitlaufen lassen ? Oder genügt eine Karbonbürste ?

Ein Mitlaufbesen (oft eine tonarmähnliche Konstruktion mit Gegengewicht und einem Büschel aus Eichhörnchenhaaren, denen manchmal einige Karbonfasern beigemischt sind; im Idealfall läuft er genauso schnell von der Außen- zur Innenrille, wie es das Abtastsystem auch tut) soll zwei Effekte erzielen : er soll erstens losen Staub aufnehmen, bevor dieser sich an der Abtastnadel festsetzen kann, und er soll zweitens statische Aufladung von der Schallplatte ableiten – dazu besitzen manche Exemplare ein Erdungskabel, welches an die Erdungsklemme des Verstärkers angeschlossen wird.
Als Nachteile wären eine durch die Auflagekraft des Besens verursachte Abweichung von der Sollgeschwindigkeit sowie bei mangelhafter oder gar fehlender Erdung auftretende statische Aufladung der Schallplatte zu nennen.
Da eine gut gepflegte Schallplatte WÄHREND des Abspielvorgangs normalerweise keiner permanenten Reinigung bedarf und eventuelle statische Aufladung auch bei der sowieso stets empfehlenswerten Reinigung der Schallplatte mittels einer Karbonbürste (zweireihig, mit beweglichem Bügel zum Abstreifen des von der Platte aufgenommenen Staubes) VOR dem Abspielen abgeleitet wird, hat sich die Anwendung eines Plattenbesens nicht durchgesetzt.


6. Q: Brauche ich eine Schallplattenwaschmaschine ?

Niemand BRAUCHT eine Schallplattenwaschmaschine. Sie erleichtert nur die Reinigung erheblich, nicht selten auch dem Klang neugekaufter Schallplatten förderlich ist und bei Schallplatten, die gebraucht auf Börsen oder gar Flohmärkten erstanden wurden, oftmals sogar dringend notwendig ist.
Eine Waschmaschine ohne Absaugung ist Mumpitz, deshalb vergessen sie die Knosti oder Disco-Antistat, bei der nach der Reinigung die nasse Schallplatte in einen Abtropfständer gestellt wird, sodass eine Teilmenge der dreckigen Flüssigkeit wieder auf der Platte festtrocknen kann.
Generell gilt – je mehr Automatik und Komfort (Motor zum Drehen des Tellers, Pumpe zum Aufbringen der Reinigungsflüssigkeit, leise Absaugung), desto teurer wird die Maschine (Preisspanne von ca. 400 bis über 2500 Euro!).
Natürlich kann (und will) sich nicht jeder eine Multihunderteuro-Waschmaschine mit Absaugung vom Schlage einer Nitty Gritty, VPI oder gar Keith Monks kaufen – obwohl einen die Investition der nächsten 750 Euro in eine richtige Waschmaschine statt des exotischen Silberkabels erheblicher weiter bringt, klanglich gesehen. Dreckige Schallplatten klingen auch versilbert nicht besser !
Klicken Sie sich mit dem untenstehenden Link auf www.Vinyl-Lebt.de und schauen Sie dort mal in die Plattenwasch-Seiten – Sie werden dort sowohl Informationen zu Schallplattenwaschmaschinen finden als auch eine Schüler/Studenten-kompatible, preisgünstige Alternative namens „Cheap Thrill“, bei der nach der Nassreinigung die Reinigungsflüssigkeit mittels Mikrofasertuch aufgenommen wird.
Das Ergebnis wird sie in jedem Fall mehrfach positiv überraschen !


7. Q: Wie wird der Zustand einer Schallplatte bewertet ?

Die Beurteilung von Schallplatten wird meist nach einer Vorgabe der amerikanischen Zeitschrift “Goldmine” vorgenommen.

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© Goldmine magazine

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This grading guide is reprinted from Goldmine magazine, which is considered to be the standard for record collectors worldwide.

Mint | Near Mint | Very Good Plus | Very Good | Good/Good Plus | Poor/Fair

Mint (M): Absolutely perfect in every way - certainly never played, possibly even still sealed. (More on still sealed below). Should be used sparingly as a grade, if at all.

Near Mint (NM or M-): A nearly perfect record. Many dealers won't give a grade higher than this implying (perhaps correctly) that no record is ever truly perfect. The record shows no obvious sign of   wear. A 45 rpm sleeve has no more than the most minor defects, such as almost invisible ring wear or other signs of slight handling.
An LP jacket has no creases, folds, seam splits or any other noticeable similar defect. No cut-out holes, either. And of course, the same is true of any other inserts, such as posters, lyric sleeves, and the like. Basically, Near Mint looks as if you just got it home from a new record store and removed the shrink wrap.

Very Good Plus (VG+): Shows some signs that it was played and otherwise handled by a previous owner who took good care of it. Record surfaces may show some slight signs of wear and may have slight scuffs or very light scratches that don't affect one's listening experience. Slight warps that do not affect the sign are OK.
The label may have some ring wear or discoloration, but is should be barely noticeable. The center hole is not misshapen by repeated play. Picture sleeves and LP inner sleeves will have some slight wear, lightly turn-up corners, or a slight seam-split. An LP jacket my have slight signs of wear also and may be marred by a cut-out hole, indentation or corner indicating it was taken out of print and sold at a discount.
In general, if not for a couple of minor things wrong with it, this would be Near Mint. All but the most mint-crazy collectors will find a Very Good Plus record highly acceptable.

Very Good (VG): Many of the defects found in a VG+ record are more pronounced in a VG disc. Surface noise is evident upon playing, especially in soft passages and during the song's intro and fade, but will not overpower the music otherwise. Groove wear will start to be noticeable, as will light scratches (deep enough to feel with a fingernail) that will affect the sound.
Labels may be marred by writing, or have tape or stickers (or their residue) attached. The same will be true of picture sleeves or LP covers. However, it will not have all of these problems at the same time, only two or three of them.

Good (G), Good Plus (G+): Good does not mean bad! A record in Good or Good Plus condition can be put onto a turntable and will play through without skipping. But it will have significant surface noise and scratches and visible groove wear.
A jacket or sleeve has seem splits, especially at the bottom or on the spine. Tape, writing, ring wear or other defects will start to overwhelm the object. If it's a common item, you'll probably find another copy in better shape eventually. Pass it up. But if it's something you have been seeking for years, and the price is right, get it.

Poor (P), Fair (F): The record is cracked, badly warped, and won't play through without skipping or repeating. The picture sleeve is water damaged, split on all three seams and heavily marred by wear and/or writing. The LP jacket barely keeps the LP inside it. Inner sleeves are fully seam split, and written upon.
Except for impossibly rare records otherwise unattainable, records in this condition should be bought or sold for no more than a few cents each.

Still Sealed (SS) : Let the buyer beware, unless it's a U.S. pressing from the last 10-15 years or so. It's too easy to reseal on. Yes, some legitimately never-opened LPs from the 1960s still exist. But if you're looking for a specific pressing, the only way you can know for sure is to open the record. Also, European imports are not factory-sealed, so if you see them advertised as sealed, someone other than the manufacturer sealed them.
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